Alte Mühle K.

Alte Mühle K.

Einer Legende nach wohnte hier eine Hexe. Diese verbreitete Schrecken und Boshaftigkeit über die wohlschaffenden Bürger des Ortes. Doch selbst nach ihrem Tod sollte ihre Schreckensherrschaft nicht aufhören. Jeder Müller, der in die Mühle zog kam tragisch um sein Hab und Gut und nicht zuletzt um sein Leben.

Man erzählte sich, dass der Geist der Hexe im Gefache der Mühle weiterlebte. So vergingen die Jahre und die Mühle wurde immer wieder Opfer von Feuer und man sang im Dorf:

Kämmersmühle – Wildes Tier
Hast gefressen der Müller vier,
den fünften hast du schon im Rachen,
was wirst du mit dem sechsten machen?

Den fünften fraß sie dann auch wirklich auf. Er musste die Mühle dem sechsten räumen.
Nachdem dieser in die Mühle zog, brannte diese eines Nachts in hellen Flammen. Die Bürger rannten mit Eimern zur Hilfe um zu löschen was es noch gab. Doch die brannte bis fast auf die Grundmauern nieder. Nur ein Gefache wollte nicht einstürzen. Von blauen Flammen umzüngelt, die sich immer wieder zur Form einer Frau verdichteten, bot es den stärksten Wasserstrahlen Trutz.

„Seht die alte Hexe, sie hat mich um mein ganzes Werk gebracht!“ rief der Müller. Dabei deutete er immer wieder mit der beballten Faust nach dem blauumflammten Wandstück, bis es endlich zusammenbrach. „Jetzt ist sie verbrannt!“

Seitdem ist sie noch einmal dem Feuer zum Opfer gefallen, aber sie hat keinen Müller mehr gefressen.

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